Nächste Therapie Sitzung

Sie schreibt [08:06, 28.6.2024]: “Come stai? Ich würde gerne mit deinem Therapeuten Sitzungen machen, wie er vorgeschlagen hat. Ich merke, es würde mir sehr helfen, unsere Themen zu verarbeiten. Wie er gespürt hat, es ist noch viel da. Es ist mir bewusst.”

Er antwortet vorerst nicht darauf. Er will jetzt keine Therapie machen mit ihr, damit es ihr besser geht. Er muss jetzt auf sich selber schauen und die Gelegenheit benutzen sich auch weiter zu entwickeln. So wie sie es die letzten 10 Jahre lang getan hat. Er wollte sich jetzt auch mit sich selbst beschäftigt. So wie sie sich 10 Jahre lang auf diese Trennung vorbereitet hat ohne jemals an der Beziehung zu arbeiten. Er hat bereitwillig mitgewirkt. Was will sie jetzt? Will sie die Reste von ihm auch noch töten? Was ist ihr bewusst? Ist ihr eigentlich bewusst, was sie angerichtet hat? Er weiss, was er getan hat, ja.

Er sitzt im Auto als er das denkt und steigt wütend aufs Gas. 80 in der 50er Zone. Sie macht ihn wütend, nur wenn er daran denkt, dass sie ihn verlassen hat, immer noch. Er reduziert die Geschwindigkeit wieder. Er muss das nicht mehr tun, er hatte wesentlichen Anteil daran, dass sie ihm verlassen hat. Die Schuldgefühle gaben ihm Recht und er beruhigte sich etwas. Er kann mit der Schuld leben, er braucht diese Schuld, da weiss er was er dazu beigetragen hat, besser als Opfer zu sein.

Er will ihr sagen: “Du hast das die letzten 10 Jahre dich ohne Rücksicht auf mich entwickelt und mich jeweils im Nachhinein verständigt, mit einem Brief, wenn du einen Schritt weiter warst. Meine Wut ist gleichzeitig mit der Entfernung zu dir gewachsen, genauso wie das Bedürfnis mich mit anderen Frauen zu paaren. Ich will jetzt nicht alles nochmal aufarbeiten. Ich kann mich jetzt nicht um uns beide kümmern. Ich habe es mir überlegt, den Kampf aufzunehmen, aber wir wären beide unglücklich damit. Wir müssten beide ein ganzes Stück zurückgehen, so ungefähr bis zur Geburt unseres Sohnes. Da kannst du gleich mit einem Anderen neu beginnen und du sparst dir den Weg zurück. Meinen Therapeuten brauche ich für mich selber. Es wäre auch gar keine Zeit. Sehe ihn erst in 2 Wochen, danach bin ich ein Monat weg und dann ziehst du aus. Versuche den Schmerz gerade so gering wie möglich zu halten.”

Die einzige Chance wäre, den ganzen Weg zurückzugehen, wenn wir den Weg intensiv gemeinsam gehen würden. Vielleicht willst du das ja irgendwann machen, wenn deine neue Beziehung vorbei ist oder als Affäre so zwischendurch, heimlich.

Er antwortet ihr nicht. Er könnte nur noch wahnsinnige Angebote machen wie: “Wie wär’s mit einer Affäre mit deinem Ex?” oder “Schenkst du mir zu meinem Geburtstag noch eine Stunde mit dir im Bett?”
Er findet das alles lustige Angebote, sie würden aber nichts zur Heilung beitragen. Soviel Humor hätte sie nicht. Er fände es lustig, ja: “Ein Dreier mit der Ex unter Aufsicht des Therapeuten?”

Ach, es ist auch überhaupt nicht mehr lustig. Er will sie einfach nicht mehr in seinem Kopf haben, aber er könnte sich vorstellen, von vorne wieder anzufangen ohne Wut, ohne Komplexe und ohne Hupen. Niemals würde er ihr das Vorschlagen. Er würde sich lächerlich vorkommen dabei, nur der Gedanke wäre abartig.

Auch schon egal

[11:31, 28.6.2024] Puma: Verlasse die Wohnung erst um 12. Mir ist aber auch egal wenn ich dich sehe.
[11:38, 28.6.2024] Ange: Ok, ich bin gerade bei Grazia und komme dann vorbei. Für mich ist auch kein Problem wenn wir uns sehen.

Natürlich ist ihm nicht egal, wenn er sie sieht. Er verliebt sich ja jedesmal wieder. Aber er darf sich jetzt nur noch in sich selbst verlieben. Ausserdem: was war das für eine Liebe, in der seine Wut herrschte und jedesmal wenn sie etwas falsch machte, zum Ausbruch käme. Eine Liebe in der er ständig Angst hätte, sie zu verlieren? Das wäre auch keine grossartige Liebe.

Licht und Tische

Er sieht den Tisch und wie wenn sich Tische verliebten und die Tische Kinder kriegten, dann ähnelten sich die Tische immer, nur das Licht wäre anders, der Aufstellungsort, weil andere Küchen andere Sichtweisen hervorbrächten Dort wo der Tisch der Eltern angestrahlt war würde jetzt Schatten sein und umgekehrt würden Schattenseiten aufgehellt durch seitlichen Lichteinfall. Die Tischkinder würden von unterschiedlichen Malergenerationen anders dargestellt werden. Das wäre aber auch schon der einzige Unterschied.

Nun, so eine Neuinterpretation konnte natürlich nicht lange ungelesen bleiben. Man könnte die Worte, Zeilen, Farben und Formen nicht der Öffentlichkeit verschliessen, die schon in Schlangenartigen Määndern vor den Eintrittstoren des Waschraums warteten um zu hören, zu lesen, zu sehen und zu empfangen aus des Künstlers gnädigem Schoss, den Happen der Jugend., Avantgarde oder was einem sonst so aufgetischt wurde. hHier im Tempel der Unlust und der Unruhe.

“Du hast da ein Loch im Kopf.”
“Wo.”
“Na, da. Als ob dir jemand einen Nagel in den Kopf. Du blutest.”
“Macht nichts.”

Er wacht wieder auf und denkt über alles nach. Seit gestern Abend hat sich nichts geändert an seiner Situation. Er schläft wieder ein und in der Zwischenzeit wird der „AlpenKlimaGipfel“ in Tirol abeghalten und auf dem Mond soll eine Siedlung gebaut werden, bei Außentemperaturen von plus 130 bis minus 200 Grad. Immerhin war das die Wirklichkeit.

Aufgewacht und Festgestellt

Aufgewacht und festgestellt: “So weit weg von dir. Soweit weg von hier.”
Einen Schulfilm gedreht mit Schülern und Lehrern, handysüchtigen, hyperventilierenden Kindern, die auf Bahren durch das Sanatorium gefahren werden. Die Lehrer sind zu pflegenden Ärzten geworden.

Sie hat gestern Kleider geholt, sonst nichts angerührt, nur um ihm keine Hoffnungen zu machen. Ein Haar auf dem Sofa verloren. Er hat das Buch Freiheit am Tisch liegengelassen. Darin wird eine politische Freiheit beschrieben, doch was wir Menschen heute suchen ist eine persönliche Freiheit. Jeder versucht sich zu befreien von seinen persönlichen Abhänghigkeiten, Hauptsache aus Beziehungen, die man verlässt um sich in neue Abhänghigkeiten zu begeben. Es wurde genug geschrieben darüber. Der Kampf nach politischer Freiheit wurde aufgegeben, der Arbeiterkampf ist gestorben, dabei könnte man gegen die Sklaverei der Lohnarbeit für ein bedingungsloses Grundeinkommen kämpfen. Stattdessen trennen sich die Frauen von den Männern, um ihren Geist zu befreien. “Du Arschloch.”

Sie hat ihn einfach verlassen und er hat nichts dagegen gemacht.
Er konnte nichts dagegen machen.
Sie hat es 10 Jahre lang geplant.

Zahlungsaufforderungen unbezahlter Prämien flattern ins Haus. Er hat keinen Überblick mehr. Bald bricht wieder alles zusammen.

“Ich habe mich auf dich verlassen.
Du hast mich verlassen.”

Er muss ohne sie leben können.
Aber er hat sie sich doch ausgesucht, um gemeinsam …
Das macht nichts.
Sie will nicht.

Das Video mit der Belohnung

In der Zwischenzeit schickt sie ihm ein Video in dem eine Frau erklärt, dass Männer belohnt werden wollen, wegen der chemischen Reaktion im Gehirn, die Dopamin entstehen lässt oder so.

[12:42, 29.6.2024] Puma: Ja, willst du da ernsthaft eine Antwort drauf?
[13:07, 29.6.2024] Ange: Ja

Ok, er würde ihr einige Fragmente zusammenstellen, aus seinen Überlegungen der letzten Monate. Das würde bedeuten, dass sie sich etwas Zeit nehmen müsste. Deswegen hat er nochmal nachgefragt, ob sie das auch wirklich wollte. Er will sie nicht mehr belästigen.

Sie fragt ob sie ihn mehr belohnen hätte sollen? “Belohnen, du hast dich alleine transformiert. ich war wütend weil du nicht bei mir warst, dass du mich nicht mitnimmst, dass ich selber es nicht schaffe mit dir mitzukommen, und bin immer noch wütend, dass du mich verlassen hast und stattdessen einen anderen nimmst. soviel zur wut. ist ja ganz einfach, was schreibt man seitenweise, wenn man es auch in 1 satz sagen kann … da musst du auch gar nichts erklären.”
So würde er ihr erklären, woher seine Wut kommt (fehlender sex, anerkennung, geld). Soll er ihr jetzt alles erzählen, damit sie es bei ihrem Neuen besser machen könnte? “Ach, ist doch egal.” denkt er. Ich spiele keine Spiele, habe nie welche gespielt. Sie soll mit der Antwort machen was sie will.

Grundsätzlich stehen Belohnungen ja für etwas. Er hat über die Jahre begonnen sich selber zu belohnen mit Sex und Zigaretten. Soviele Belohnungen hätte sie ihm gar nie geben können. Es wäre aussichtslos gewesen. Tausend Küsse vielleicht? Ihre Zuneigung jeden Morgen? Sex nach Mitternacht? Eine Blume? Ihre blosse Anwesenheit?

Sie hat nie einen Ausflug organisiert, sie hat ihn zum Yogafest eingeladen, da war er nach 5 Jahren zum ersten Mal. Er hätte sich selbst einbringen können. Man hat es einfach verpasst. Er hat Wohnzimmerkonzerte begonnen zu organisieren, das wurde auch nicht weiterverfolgt. Wanderungen am Sonntag fielen ins Wasser aus Desinteresse und irgendwie war man auch froh, ncihts machen zu müssen.

Er würde jetzt alles dafür geben mit ihre eine Wanderung unternehmen zu können. Aber beim Erdbeergate scheiterte es schon an der Zeit, aufzustehen und sich Zeit zu nehmen für eine Wanderung. Nicht erst zu Mittag loszulaufen. Da war es schon zu spät, da hat sie ihn schon verlassen. Er ist nur ausgestiegen aus dem Auto, weil sie ihn verlassen hat. Weil sie ihm schon nicht mehr vertraut hat.

Das beschäftigte ihn im Augenblick viel mehr als die Belohnungen.

Vor dem Treffen mit dem Therapeuten

Er hat intensiv überlegt was er ihr an dem Treffen sagen soll. Er wollte ihr sagen, dass er sich jahrelang um die Wohnung gekümmert hat, eine Sitzbank gezimmert, den Marmorboden im Flur, die Schränke aufgebaut, die Regale, ein Möbel im Flur selbstgebaut aber nicht fertig als Prototyp, das ständig zusammenbrach, weil es ja ein Prototyp war, das du dann irgendwann durch das hässlichste Möbel der Welt ausgetauscht hast, das du von der Strasse gefischt hast, das einzige Möbel das du jemals angeschafft hast (ausser dein Bett, das du erst installiert hast, als du schon wusstest dass du dich trennen wirsst). Du hast erst Möbel gefunden, in der Gruppe “Gratis in Zürich” als ich aufgehört habe mich um die Wohnung zu kümmern nach Corona und die Genossenschaft die Wohnung umgebaut hat ohne mich zu fragen und ich mich wochenlang geweigert habe in die Küche zu gehen.

“Ich wollte dir etwas vorlesen, aber du willst meine Bücher nicht mehr lesen, wolltest sie nie lesen, auch wenn du sagst du bist hier um sie zu lesen sagst du gleichzeitig, du musst es nicht mehr wissen, aber du hörst zu. Du bist nicht hier wegen mir, du bist nie hier gewesen wegen mir. Du warst immer irgendwo mit deinem Kopf, um dich zu entwickeln, zu transformieren, ohne mich. Das hat mich wütend gemacht, das hat verursacht, dass ich mich immer einsam fühlte neben dir. Du hast immer etwas gesucht, das ausserhalb von uns lag und ich auch. Es war nur ein kurzer Moment der Liebe, nur ein kurzer gemeinsamer Weg. Der war wunderschön mit dir, aber eben nur kurz, dann sind wir getrennte Wege gegangen, zu lange.”

Bestrafung & Belohnung

Er fragt Kassia, seine Domina, ob sie einen Behandlungstermin für ihn heute Abend hätte. Er will bestraft werden und belohnt. Es spielte gar keine Rolle, ob Bestrafung oder Belohnung. Er musste nur noch überlegen, für was er bestraft und belohnt werden wollte. Auch das wäre auswechselbar. Sie könnte ihn bestrafen, weil er zuviel in eine bestimmte Richtung geschaut hätte, zu dreckige Fantasien hatte oder weil er so lange nicht zu ihr gekommen ist, dass er seine Frau betrogen hätte oder seine frau nicht oft genug gefickt hätte. Sie könnte ihn aber auch belohnen fürs Wichsen, für seine dreckigen Fantasien und dass er sich überhaupt getraut hat, ihr alles zu erzählen. Dafür würde sie ihn in ihren Armen halten und die abgebundenen Eier kraulen, während er lustvoll stöhnt. Er stellt sich selbst als nutzlosen Lecksklaven vor und würde ihren Anweisungen folgen. Sie soll ihn auspeitschen bis er weint und zur Belohnung darf er sie schlecken. Die Fantasie bleibt Fantasie, genauso wie Träume Träume bleiben und die Realität Wirklichkeit. Er war nicht sicher, ob er nicht doch zwischen diesen Aggregatzuständen switchen könnte? War das alles real? Er war sich plötzlich nicht mehr sicher. Es könnte auch sein, dass es ein Traum war und er würde jetzt dann bald in seiner Fantasie aufwachen. Die Fantasie war die Textwüste, die er gerade hinterliess. Manchmal wusste er nicht wo die Grenzen waren zwischen Fantasie, Traum und Realität. Er könnte jetzt einfach aufwachen, aufwachen? “Bitte!!!*
Seine Frau hasste Fantasien.
Sie wollte reale Männer.
Er liebte seine Träume und hat ihr jahrelang seine Träume erzählt, die auch immer echt waren. Seine Fantasien hat er ihr nie erzählt. Nun wollte sie weder seine Fantasien, noch seine Wirklichkeiten noch seine Träume lesen: “Ohne Dekorationen bitte.”

Insta Nachricht an G

Er schreibt Gabriela auf Insta: “Heute noch kaputtino in der roten fabrik, morgen dann canale grande. ich werde mir mühe geben dir ein aussagekräftiges foto zu schicken mit meinen 100 schülerinnen (es kommen zum glück nur 14 mit). War heute kleider einkaufen für venedig und leichte schuhe und hab ein video geschnitten und eine banane gegessen. Meine ex frau will wissen, ob sie mich mehr belohnen hätte sollen. Ich frage mich manchmal, woher sie ihre fragen hat? entstehen die im hirn einer frau oder werden die von aussen an sie herangetragen? Sind das die Auswirkungen von Social media. Soll ich ihr die Wahrheit sagen, dass sie es mit ihrem Neuen besser machen kann? Don’t know! Bin spontan in eine Theatergruppe gerutscht, war sehr schön gemeinsam und allein zu singen, anschliessend Tango am See. Das Leben beginnt langsam wieder. Ich weiss, was ich brauche, was ich will und was mir gefehlt hat. Und unsere Interessen waren nicht weit entfernt. Ich habe mich einfach oft nicht getraut. Sie hat alleine zu Tanzen begonnen, ist alleine ins Theater. Sie hat alles alleine gemacht mit ihren Freunden. Sie schrieb viel, er schrieb wie ein Schriftsteller. Warum zum Henker, haben sie keinen Weg gefunden, all das gemeinsam zu machen?

Sie könnten das selber für sich entwickeln, aber sie konnten sich nie auf etwas einigen. Sie zogen sich bei der geringsten Konfrontation zurück oder gerieten in heftigen Streit. Es war so unglaublich schade. Er würde gerne den Krieg hinter sich lassen, er fühlt sich verarscht.

Neueinstieg im 70.Stockwerk

Er würde gerne mit ihr Gespräche beginnen. Er würde mit ihr gerne in einer neuen Ebene beginnen, 70 Stockwerke höher neu einsteigen. Sie wohnten jahrelang im Erdgeschoss, weil er die Höhe nicht vertrug und irgendein Trauma hatte.

Schon Hildegard Nef sang: «Im 80. Stockwerk
In dem Haus, das es nicht gibt
In der Stadt, die es nicht gibt
Wird ein Mädchen steh’n
Es wird warten auf den Mann
Es wird fragen, wann, endlich wann
Wird er da sein?
Im 80. Stockwerk
In dem Haus, das es nicht gibt
In der Stadt, die es nicht gibt
Wird es traurig sein
Es wird warten auf den Mann
Es wird fragen, wann, endlich wann
Wird er da sein?»

und Sido: «Der Kerl aus´m Ersten war früher mal Rausschmeißer!
Seit dem er aus dem Knast ist, ist er unser Hausmeister!
Er ist oft bei der Nutte aus dem Zweiten
Jetzt verkauft sie Fotos von ihm beim arschausweiten!
Der Fetischist aus dem Fünften kauft sie gerne
Er sagt, Rosetten sehen aus wie kleine Sterne!
Obwohl die von dem Schwulen aus dem Elften immer aussieht
Als wenn man den Schwanz gerade frisch rauszieht!
Und davon sing ich Dir ein Lied, du kannst es kaufen
Wie die Sekten-Fans aus dem 9. die immer drauf sind
Genauso wie der Junkie aus’m 4ten
Der zum Fruehstück erst mal 10 Bier trinkt
Dann geht er hoch in den 7. zum Ticker
Er bezahlt für 10 Teile doch statt Gras kriegt er ’nen Ficker
Damals war der Drogenstock noch der 10
Der aus’m 7. ist der der überlebte

Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend
Meine Straße, mein Zuhause, mein Block
Meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt
Reicht vom ersten bis zum 16. Stock

Hier kriegst du alles
Im 12. bei Manne kriegst du Falschgeld
Und ein Bootleg von Eißfeldt
Ein Stock höher hat so’n Kerl sein Studio
Er rappt und macht Tracks auf die Beats von Coolio
Ganz zur Freude der Hausfrau darüber
Die sagt: «Männer ficken auch nicht mehr wie früher»
Deshalb trifft man sie oft im 15. Stock
Bei der Hardcore-Lesbe mit dem Kopf unter ihrem Rock
Wenn ich ficken will fahr ich runter in den 3ten
Aber die Braut fick› ich nur zwischen die Titten
Denn der Pornostock befindet sich im 8ten
Hier könnt ich jeden Tag woanders übernachten
Im 16. Stock riecht der Flur voll streng aus der Wohnung
Wo so’n› Kerl schon seit drei Wochen hängt
Ich häng im 6. rum in meinem Stock
Mit meinen übergeilen Nachbarn in meinem Block»

Er selber dichtete auch ein Lied:

Im EG eingestiegen
Dich getroffen
Während den ersten beiden Stockwerken verliebt
im 3.Stockwerk eine Familie gegründet
Und dann fährt man noch einige Stockwerke weiter
und schon gehts wieder nach unten.
im EG angekommen
steigt man aus, bedankt sich, verabschiedet sich
Und sieht sich nie mehr wieder.